Der gewaltige Hochaltar, der der Unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht ist, und der rechte Seitenaltar mit dem damals im Ahrtal noch wenig verehrten Franziskanertheologen Antonius von Padua verweisen auf eine Erneuerung der Religiosität, sodass die Erwähnung der Pest in der Inschrift über dem Westportal als Pest des Unglaubens und der Sittenlosigkeit verstanden werden muss. Dass die Marienkapelle von Anfang an als Wallfahrtskapelle errichtet wurde, ist daraus ersichtlich, dass sie zwei gleich repräsentative Portale besitzt und mit zwei großen Beichtstühlen und einer imposanten Kanzel ausgestattet ist. Durch großes Engagement der Zivilgemeinde und der Denkmalpflege wurden 1955/1966 und 1991/1993 Kriegsschäden beseitigt und der durch die (verarmten) Stifter nicht ausgeführte Außenputz aufgetragen sowie die farbige Fassung des Innenraums und der reichen Ausstattung erneuert. Die 1994 errichtete Orgel (Orgelbau Hugo Mayer, Heusweiler) ist mit ihren 13 Registern dem Raum einfühlsam angepasst und fasziniert durch ungewöhnliche Disposition. Die jährlichen Kapellenkonzerte am dritten Sonntag im Mai und am dritten Sonntag im September gehören zu den Fixpunkten des rheinland-pfälzischen Kulturprogramms. Jeden Dienstagnachmittag findet um 15 Uhr eine Pilgermesse statt, die von Gläubigen der Mittel- und Oberahr gut besucht ist. Als Juwel frühbarocker rheinischer Kunst mit vollständig erhaltener Inneneinrichtung aus der Erbauungszeit kommt der Pützfelder Marien-Wallfahrtskapelle überregionale Bedeutung zu.