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Im Jahre 1773 kam ein großes Unglück über das Dorf. Eine Feuersbrunst brach aus. Die Hälfte des Dorfes brannte ab.
Ein anderer schrecklicher Brand ereignete sich 50 Jahre später 1825, wo nur die Häuser unmittelbar an der Ahr verschont blieben. Hier die Bittschrift an den Kurfürsten in Köln nach dem Brand von 1773:

Hochwürdigster Erzbischof und Kurfürst gnädigster Landfürst Vater und Herr;

Bittgesuch an des Staat um Bauholz im Anschluß an die Fuersbrunst vom 24. Juni 1773

Das mit heiß-bittersten Tränen zu beweinende Schicksal hat unser höchst dero im Amt Altenahr gelegnes in vierzig Häusern bestandenes Dorf Brück dergestalten jämmerlichst getroffen, daß am 24. Tag Monats Juni des Nachts zwischen 11 ad 12 Uhr eine so ungeheure Feuersbrunst an einem Tag und Ort, wo kein Feuer gemacht wird, entstanden und in einer halben Stund schier das halbe Dorf mit den besten und starksten Gebäuden, vielen Stück Schaaf und Rindviehe ohne Errettung des mindesten Hausgerät bei denen mehrigsten dem Himmel sei es wehmütigst geklagt, in solcher Geschwindigkeit eingeäschert worden ist, daß um das Leben zu erretten, bloß, ohne Kleidung, ja einer nicht ohne große Leibsverwundung hat durch das Feuer mit höchster Lebensgefahr herauslaufen müssen.
Wann aber Ihre kurfürstlichen Gnaden höchst angeborene Milde und Barmherzigkeit landkundig ist, höchst dero Untertan mit einer freigibigen Beisteuer bei der gleichen betrübsten Fällen unter die Armen zu greifen als nehmen wir unsere vertröstliche Zuflucht zu Ihrer kurfürstlichen Gnaden, unseren gnädigsten Landfürsten, Vater und Herrn höchst dieselben geruhen, gnädigst unser von gerichtswegen und Vorstehern Ihren untertänigst, demütig fußfälligstes Bitten mitleidigst zu erhören und denen durch den Brand ruinierten zu Wiederaufbauung eines Gebäudes jedem insbesondere durch ein hochlöbliches Forstamt aus höchst dero Büschen ein oder anderes Bauhölzchen anzuweisen, zu befehlen.
Die Unterdrückten, als wir von gerichtswegen dörfen, durch nie ermangelden inständig unaufhörliches Gebet, Gott den Allmächtigen anzuflehen, daß höchst dieselbe aus allspätesten Jahren zu glücklichst und fortdauernder rühmlichster Regierung erhalten wolle, inwessen mildester Anhoffung wir erstreben in alldienstester Submission Euer kurfürstlichen Gnaden unseres gnädigsten Landfürsten Vatern und Herrn untertänigst treu gehorsamster Schultheiß Schöffen und Vorstehern höchst dero Dingstuhls Brück im Amt Altenahr.
Wilhelm Josef Tirrthei Schultheiß
Hubertus Schmiz
Dionüsius Lückenbach
Johannes Simons

Inhaltliche Wiedergabe des Bittgesuchs:

Gnädigster Landesfürst!
Das Dorf Brück im Amte Altenahr, das aus 40 Häusern besteht, wurde am 4. Juni 1773 von einer Feuersbrunst heimgesucht. Fast das halbe Dorf wurde eingeäschert, viel Vieh verbrannte, die Leute aus den betroffenen Häusern konnten nur mit höchster Lebensgefahr gerettet werden.
Wir bitten den Kurfürsten höflichst um Unterstützung zum Wiederaufbau der Gebäude. Der Kurfürst möge das Forstamt beauftragen, den Leuten Bauholz im Wald anzuweisen.
Wir werden Gott bitten, daß er die fürstliche Regierung noch recht lange erhalten möge und hoffen auf Ihre Milde.
Schultheiß und Schöffen des Dingstuhls Brück

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